Der Festnetzanschluss – eine aussterbende Art? Über viele Jahrzehnte gab es keine Alternative zum klassischen Festnetzanschluss in Deutschland. Das galt auch in Verbindung mit dem DSL Anschluss.
Die Regeln waren klar: Wer telefonieren wollte, der war auf das Festnetz angewiesen. In der Zukunft könnte sich das grundlegend ändern. Durch die immer günstigeren Handy-Flatrate Angebote ist ein Festnetzanschluss zum telefonieren für viele Menschen bereits überflüssig.
Allerdings ist da immer noch die Sache mit dem Internetanschluss. Wer sich bisher einen schnellen DSL-Zugang wünschte, der kam an einen Festnetzanschluss nicht vorbei. Der Grund liegt auf der Hand:
Doch auch hier haben sich mittlerweile einige Änderungen ergeben. Inzwischen ist es problemlos möglich, DSL auch ohne einen vorhandenen Festnetzanschluss zu nutzen. dsl-tarife.de klärt Sie über die damit verbundenen Vorteile und natürlich über die individuellen Möglichkeiten auf.
DSL ohne Festnetz: Diese Möglichkeiten gibt es
Zunächst einmal stellt sich die Frage, warum man überhaupt auf einen herkömmlichen Festnetzanschluss verzichten sollte. Hier geht es insbesondere um die Kosten. Sehen wir uns dazu exemplarisch das Festnetzangebot der Deutschen Telekom etwas näher an. Für einen Standard T-Net Festnetzanschluss muss der Kunde eine Grundgebühr von 17,95 Euro pro Monat bezahlen. Die Gespräche sind darin noch nicht enthalten. So kann ein einfacher Telefon-Festnetzanschluss durchaus 30.- Euro und mehr im Monat kosten. Stellt man diesem Betrag die Kosten gegenüber, zu denen heute eine günstige Mobilfunk-Flatrate zu haben ist, so ergibt sich eine deutliche Ersparnis zugunsten des mobilen Telefonierens. Kein Wunder also, dass viele insbesondere jüngere Leute in Deutschland heute bereits auf einen Festnetzanschluss verzichten und nur noch mobil telefonieren.
Viele Dienstanbieter bzw. Provider haben sich mittlerweile auf diesen Trend eingestellt und bieten DSL auch ohne einen gebührenpflichtigen Festnetz-Telefonanschluss an. Die gute Nachricht für den Verbraucher: Der Konkurrenzkampf unter den Providern wird immer größer, daher wird das DSL ohne Festnetz auch immer günstiger angeboten.
Angebote ohne Festnetzanschluss
Um DSL auch ohne Festnetzanschluss anbieten zu können, haben viele Provider die beiden Dienste mittlerweile voneinander entkoppelt. Dem Kunden werden dann sogenannte „Nur-DSL-Angebote“ unterbreitet. Hier bietet es sich jedoch an, ein solches Angebot zunächst mit den Komplettangeboten des gleichen Providers oder auch anderer Anbieter zu vergleichen. In diesen Komplettangeboten ist sowohl der DSL-Zugang als auch eine Festnetz-Flatrate oder ein ähnliches günstiges Festnetzangebot enthalten. Sofern keine großartigen Unterschiede in den Kosten festgestellt werden, können Sie getrost auf ein Komplettangebot setzen – selbst dann, wenn Sie nicht mehr vorhaben, den Festnetzanschluss zu nutzen.
Andere Tarife wiederum beinhalten den DSL-Zugang ohne Begrenzung, sehen aber beim Telefonieren im Festnetz eine Abrechnung auf Minutenbasis vor. Wer seinen Festnetzanschluss sowieso nicht nutzen möchte, für den spielt die Abrechnungsart auch keine Rolle. Also können Sie auch bei solchen Angeboten bedenkenlos zuschlagen. Sie zahlen die Gebühren für den Festnetzanschluss dann nur, wenn Sie ihn auch wirklich nutzen. Praktisch ist eine solche Option für den Festnetzanschluss auf jeden Fall, zum Beispiel dann, wenn der Akku vom Mobiltelefon einmal leer ist, Sie aber unbedingt von zu Hause aus telefonieren müssen.
VOIP nutzen als Alternative zum Festnetz
Für den genannten Notfall gibt es jedoch inzwischen auch noch eine andere Lösung. Das Zauberwort heißt VOIP (Voice over IP – also Telefonieren über das Internet). Diese Möglichkeit können alle Verbraucher nutzen, die über einen DSL-Anschluss mit mindestens 1 Mbit/s Geschwindigkeit verfügen. Mittels eines Headsets – also der Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon – oder auch mit dem eingebauten Mikrofon in einem Laptop, Tablet oder Desktop-PC und dem entsprechenden Lautsprecher lässt es sich problemlos über das Internet telefonieren. Wer es klassischer haben möchte, erhält im Handel mittlerweile auch Telefonhörer, die sich an ein beliebiges IT-Gerät anschließen lassen, und die für das perfekte Telefon-Feeling sorgen. Um telefonieren zu können, benötigt es lediglich noch die dazu passende Software. Diese muss aber nicht umständlich heruntergeladen und installiert werden, denn Dienste wie Skype können Sie ohne Vorkenntnisse und Installationsarbeit direkt im Internet nutzen.
Tipp: Falls Sie Probleme mit der Bonität haben, lesen Sie sich bitte unseren Ratgeber zum Thema DSL ohne Schufa durch.
Internet über das Kabelnetz
Eine relativ neue Möglichkeit zum Empfang des schnellen Internets, ohne dafür einen festen Telefonanschluss nutzen zu müssen, stellt das „Internet über Kabel“ dar. Hierbei werden – wie der Name bereits andeutet – die Daten über das TV-Kabelnetz versendet und empfangen. Die erzielbaren Geschwindigkeiten stehen denen eines herkömmlichen DSL-Anschlusses nicht nach, teilweise sind sie sogar noch schneller – insbesondere in ländlichen Gegenden, in denen nur vergleichsweise langsame DSL-Anschlüsse zur Verfügung stehen.
LTE-Telefon- und Internettarife für zu Hause
Mittlerweile ist es in Deutschland sogar möglich, Internet in DSL-Geschwindigkeit (und darüber hinaus) sowie einen mit dem Festnetz vergleichbaren Telefonanschluss zu Hause zu nutzen, ohne dafür den eigentlichen Anschluss – also die Leitungen der Deutschen Telekom – verwenden zu müssen. Möglich machen es Tarife wie beispielsweise vom Anbieter Vodafone, die mittels der aktuellen LTE-Technik arbeiten.
Der Nutzer erhält ein spezielles Empfangsgerät, welches sowohl den LTE-Empfänger als auch einen WLAN-Router in sich vereint. Wahlweise kann eine Außenantenne zum besseren Empfang hinzugewählt werden. Allerdings sind die notwendigen Geräte noch relativ teuer, daher fallen die monatlichen Gebühren für einen solchen Anschluss bzw. für die LTE-Empfangsmöglichkeit und die damit verbundenen schnellen Übertragungsraten nicht gerade günstig aus. Vodafone beispielsweise bietet jedoch für Neukunden einen zeitlich begrenzten Einführungstarif an, bei dem die monatliche Gebühr deutlich reduziert ist. Erst nach einem gewissen Zeitraum erhöhen sich dann die Gebühren. Der Kunde hat die Möglichkeit, vor Einsetzen der Gebührenerhöhung zu kündigen. Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Tarifarten finden Sie hier.
Internet in DSL-Geschwindigkeit mit Datenkarte oder Surfstick
Wer schnelles Internet nutzen möchte und sich trotzdem nicht durch einen Festnetzanschluss oder ein LTE-Angebot mit Abo festlegen will, für den besteht zudem die Möglichkeit, mittels eines Surfsticks oder einer Datenkarte Internet in DSL-Geschwindigkeit zu beziehen. Solche Empfangsgeräte gibt es mittlerweile bei fast jedem Telekommunikationsanbieter, sie sind zudem in zahlreichen Discountmärkten – zum Beispiel bei Aldi, Lidl oder Netto – erhältlich. Der Stick oder die Datenkarte muss zunächst gekauft werden, die Kosten hierbei belaufen sich auf rund 30 bis 40 Euro. Danach kann der Nutzer wählen, ob er eine Flatrate nutzen möchte oder sein Datenvolumen per Zeit- bzw. Volumentarif abrechnen lässt. Sowohl für Wenig- als auch für Vielnutzer stehen hier zahlreiche Tarife zur Auswahl.
Vorbei sind die Zeiten, in denen das Festnetz der Deutschen Telekom quasi die unabdingbare Voraussetzung dafür darstellte, überhaupt ins Internet zu kommen. Die Konkurrenz des rosa Riesen ist mittlerweile sehr gut aufgestellt und hält für jeden Anspruch und jeden Geldbeutel die passenden Möglichkeiten parat. Der DSL Vergleich ist daher sehr zu empfehlen, wenn man wirklich den günstigsten Tarif mit den besten Leistungen erwischen möchte.